Bürokratiemonster „Nachhaltigkeitsberichterstattung“?

Das Europäische Parlament und der Rat der EU haben sich im Juni 2022 geeinigt: Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind Nachhaltigkeits- und Finanzberichterstattung künftig weitgehend gleichgestellt. Zugegeben: die CSRD taugt nur sehr bedingt als kleine Bettlektüre. Aber sie gleich als Bürokratiemonster zu diskreditieren ist m.E. zu kurz gesprungen. Jeder Unternehmer scheint mir zwei Handlungsoptionen zu haben:

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.“
(Dante Alighieri zugeschrieben)

Wie sich mein Kunde AlphaBau S.à r.l. aus Fischbach/Clervaux in Luxemburg entschieden hat, darüber berichte ich hier.

Wenn nicht alles täuscht, werden uns die Auswirkungen des Klimawandels und soziale Fragen des Wirtschaftens noch viele Jahre intensiv unter dem Stichwort Nachhaltigkeit beschäftigen.

Die Richtlinie wird für viele Organisationen der Anstoß sein, sich mit den ökologischen und sozialen Auswirkungen ihres Handelns auseinanderzusetzen. Damit beginnt eine neue Ära in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Künftig werden allein in Deutschland tausende Unternehmen dazu verpflichtet sein, einen tiefen Einblick in die ökologischen und sozialen Folgen ihres Handelns zu geben.

Nachhaltigkeitsberichterstattung macht sich in der Tat nicht von allein. Für Unternehmen, die den Bericht ausschließlich als lästige bürokratische Pflichterfüllung sehen, mag er in der Tat als bürokratisches Monster erscheinen.

Die AlphaBau hat sich allerdings dafür entschieden, mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung eine große Chance zu ergreifen, das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen und neu im Sinne der Nachhaltigkeit auszurichten – für mehr Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit.

Die Hochzeit des Jahres bei AlphaBau im Jahr 2023

Die AlphaBau pflegt seit einigen Jahren ein Managementmodell, das sich an den Kriterien des EFQM-Modells orientiert. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Prozess zur Strategieentwicklung.

Im Zuge der Strategieklausur 2022 entschied sich das Managementteam dafür, ihre durchaus bereits vorhandenen Anstrengungen hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung in den Strategieprozess zu integrieren. Die diesbezügliche strategische Ausrichtung lautet, die Fähigkeit zur Nachhaltigkeitsberichterstattung bis zum Ende des Jahres 2023 hergestellt zu haben. Erste inhaltliche Aufgabenstellungen zur Vermeidung von Abraummengen, die auf Deponie verbracht werden müssen, sind ebenfalls definiert.

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung hat die AlphaBau zwei weitreichende Entscheidungen getroffen:

  • Das Managementmodell wird an die Kriterien des EFQM-Modells 2020 angepasst und damit auch die Geschäftsbeschreibung der AlphaBau. Die Geschäftsbeschreibung ist die maßgebliche Grundlage für die jährliche SWOT-Analyse im Rahmen des Strategieentwicklungsprozesses.
  • Die Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach der GRI- Global Reporting Initiative werden in der Geschäftsbeschreibung integriert, materiell werden die Anforderungen entsprechend der GRI wesentlicher Bestandteil der Strategiearbeit.

Die AlphaBau S.à r.l. aus Fischbach/Clervaux in Luxemburg feiert mit dieser Symbiose die Hochzeit des Jahres 2023: Die Strategieentwicklung als Prozess im Rahmen des EFQM-Modells und ein gesamtheitliches Nachhaltigkeitsmanagement, das den Erfordernissen der GRI entspricht.

Ohne das Committment der Geschäftsführung, d.h. dem klaren Bekenntnis der Unternehmensleitung zu Nachhaltigkeit, wird es nicht gelingen, die Strategieentwicklung als Prozess im Rahmen eines umfassenden und strategischen Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen. Was die so verstandene Strategieentwicklung braucht, sind Ausdauer, Robustheit, Visionskraft, Standhaftigkeit – auch Streitbarkeit – und einen langen Atem. Ferner benötigt die Strategieentwicklung die grundlegende Unterstützung der nachgeordneten Führungsebenen, um wichtige Schritte nach vorne gehen zu können.

Wann werden Sie zur kontinuierlichen Strategieentwicklung unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten übergehen?

■ Michael Kohlhaas

Sie planen die Verbesserung ihres Managementsystems und Ihrer Managementstrukturen? Sie wollen Ihre Führungskräfte dahingehend entwickeln, dass Sie neben der Effizienz im Tagesgeschäft offen für Veränderungen sind und mit Unsicherheit umgehen können? Dann rufen Sie uns an: 07478/ 2690 775. Wir beraten Sie gerne.

Die 100PersEnt GmbH hat sich auf das Thema Führung im Mittelstand fokussiert. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Strategieentwicklung und die Strategieumsetzung im Mittelstand unter den Nachhaltigkeitsaspekten – von der punktuellen Beratung bis hin zum Leadership Process Owner (LPO).

Darüber hinaus bieten wir auch Werkzeuge im Umfeld der Führungskräfteentwicklung an: vom Online-Angebot zur Eignungsdiagnostik von Führungskräften (BIP), über die Analyse der Führungsqualität mittels Sustainable Leadership Barometer bis hin zum Coaching, gerne auch als Online-Coaching.

Wenn Sie ein unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren möchten, stehe ich Ihnen gerne unter m.kohlhaas@100persent.de oder telefonisch unter 07478/ 2690 775 zur Verfügung.

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