Strategieentwicklung ist kein Projekt

Es können immer wieder Entwicklungen eintreten, bei denen solche einschneidenden Maßnahmen unvermeidbar sind. Eine naturgesetzliche Zwangsläufigkeit besteht aber keinesfalls. Ohne dies empirisch belegen zu können, wage ich aus meiner beruflichen Erfahrung heraus die folgende These:

Die meisten Unternehmen, die plötzlich zu einschneidendsten Personalmaßnahmen greifen müssen, haben oftmals bestimmte Entwicklungen und sogenannte „schwache Signale“ übersehen, man könnte auch salopp formulieren: verpennt.

Eine kleine Ursachenforschung.

Die Herausforderung

Viele Unternehmen leiden unter der strategischen Drift. Ihre Strategien sind mühsam als Projekt entwickelt worden, schaffen es dann aber  nicht, nachhaltig mit den Veränderungen im Umfeld des Unternehmens, dem Ecosystem, Schritt zu halten. Infolgedessen brauchen sie irgendwann den Turnaround, oder sie scheitern.

Die strategische Drift ist eine Variation des Mythos vom Frosch im heißen Wasser: Wenn man das Wasser ganz langsam erhitzt, merkt der Frosch die Veränderung angeblich gar nicht, sondern bleibt so lange gemütlich im Wasser sitzen, bis er praktisch bei lebendigem Leibe gekocht wird. Das ist übrigens absoluter Nonsens: Natürlich springt der Frosch aus dem Wasser, sobald es ihm zu warm wird!

In Unternehmen passiert dies leider nicht.  Zu lange werden vielmehr eine satte Zufriedenheit und die steigende „Temperatur“ als wohlige Wärme empfunden. Die Legende vom Frosch veranschaulicht daher sehr schön das Problem der strategischen Drift Es wird zu lange gewartet und dann muss ein radikaler Schritt gemacht werden – oder das Unternehmen geht unter.

Die Ursache liegt oft am starren Festhalten an einem Mehrjahresplan und/ oder an einem Mangel an regelmäßigen Reviews und Analysen dessen, was in der Branche und der Welt insgesamt, dem Ecosystem, vor sich geht.

Die Lösung: Strategie als Prozess

Die Lösung des Problems ist im Grunde einfach: Betrachten Sie die Strategieentwicklung als einen fortlaufenden, wiederkehrenden Prozess und nicht als ein Projekt, das alle drei bis fünf Jahre stattfindet.

Das bedeutet: Überprüfen Sie Ihre Strategie mindestens einmal im Jahr, bei Bedarf öfter. Überwachen Sie aktiv, was innerhalb und außerhalb Ihres Unternehmens vor sich geht, und überlegen Sie dann, ob Ihre Strategie angepasst werden muss oder nicht. Bei Bedarf nehmen Sie – in Anlehnung an den Deming-Kreis (Plan – Do – Check – Act) – die erforderlichen Anpassungen vor.

Übertragen auf die Abbildung bedeutet dies, dass die untere Linie, die Ihre Strategie widerspiegelt, sich kontinuierlich in nahezu parallelem Einklang mit der oberen Linie, die die Entwicklung der Realität (des Ecosystems) darstellt, bewegen sollte. Das Ziel sollte es sein, dass keine Drift (Phase 2), kein strategisches Treibenlassen (Phase 3) zugelassen wird. Die Entscheidung zwischen Pest und Cholera, zwischen harter Transformation oder Untergang (Phase 4) bleibt Ihnen erspart.

Fazit

Es ist einfach in der Theorie und es ist einfach in der Praxis.

Das Einzige, was erforderlich ist: Die Strategieentwicklung als Prozess und als Teil eines gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements, muss gewollt werden. Und es ist wichtig, dass es als wichtig verstanden wird. Ohne das Committment der Geschäftsführung, d.h. dem klaren Bekenntnis der Unternehmensleitung zu Nachhaltigkeit, wird es nicht gelingen, die Strategieentwicklung als Prozess im Rahmen eines umfassenden und strategischen Nachhaltigkeitsmanagement aufzubauen.

Was die so verstandene Strategieentwicklung braucht, sind Ausdauer, Robustheit, Visionskraft, Standhaftigkeit – auch Streitbarkeit – und einen langen Atem. Ferner benötigt die Strategieentwicklung die grundlegende Unterstützung der nachgeordneten Führungsebenen, um wichtige Schritte nach vorne gehen zu können.

Wann werden Sie zur kontinuierlichen Strategieentwicklung übergehen?

■ Michael Kohlhaas

Sie planen die Verbesserung ihres Managementsystems und Ihrer Managementstrukturen? Sie wollen Ihre Führungskräfte dahingehend entwickeln, dass Sie neben der Effizienz im Tagesgeschäft offen für Veränderungen sind und mit Unsicherheit umgehen können? Dann rufen Sie uns an: 07478/ 2690 775. Wir beraten Sie gerne.

Die 100PersEnt GmbH hat sich auf das Thema Führung im Mittelstand fokussiert. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Strategieentwicklung und die Strategieumsetzung im Mittelstand unter den Nachhaltigkeitsaspekten – von der punktuellen Beratung bis hin zum Leadership Process Owner (LPO).

Darüber hinaus bieten wir auch Werkzeuge im Umfeld der Führungskräfteentwicklung an: vom Online-Angebot zur Eignungsdiagnostik von Führungskräften (BIP), über die Analyse der Führungsqualität mittels Sustainable Leadership Barometer bis hin zum Coaching, gerne auch als Online-Coaching.

Wenn Sie ein unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren möchten, stehe ich Ihnen gerne unter m.kohlhaas@100persent.de oder telefonisch unter 07478/ 2690 775 zur Verfügung.

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