Neuer BMW-Vorstand Harald Krüger mit neuem Führungsstil
Die Freude am Fahren bleibt, was sich ändert, ist die Freude am Führen: „Krüger hört zu, Reithofer nur manchmal“, sagt einer aus dem obersten Führungskreis.
Als extrem durchsetzungsstark, aber weniger autoritär wird der Neue beschrieben. Verbindlich, aber auch sehr fordernd sei Krüger. Was ihm nicht passt, markiert er mit wenigen, nüchternen Worten: „Damit fühle ich mich nicht wohl“, klingt es dann. Lauter wird’s nicht. Seine Leute verstehen auch so, was die Stunde geschlagen hat. Es findet sich jedenfalls niemand, der ihn je hätte brüllen hören. „Harald Krüger hat noch nie die Fasson verloren, dafür ist er viel zu smart, viel zu kontrolliert“, berichtet ein Top-Manager.
Er will „intrinsisch motivierte Mitarbeiter“
Früh hat der künftige Konzernchef, noch zuständig fürs Personal, erfahren, dass die nachwachsende Führungselite anders angefasst werden will, wenn die „Generation Y“ das Vorstellungsgespräch mit dem Wunsch nach Sabbatical und einer ausgeglichenen Work-Life-Balance eröffnet.
Die unter Krügers Regie entwickelten „Leadership“-Programme gelten im Konzern bis heute. „Stärkenorientierte Führung“ und solche Sachen üben sie seither, mühen sich aufrichtig, dass keiner – allem Ehrgeiz zum Trotz – als gesundheitliches Wrack rausmarschiert. Krüger war es auch, der verkündet hat, dass bei BMW keine Platz für Boni-Jäger ist. Er wolle „intrinsisch motivierte Mitarbeiter und keine Leute, denen man ständig eine Karotte vor die Nase halten muss, damit sie sich bewegen“, hat er postuliert.
BMW ist der Primus der Premiumklasse, hält Audi und Mercedes auf Abstand. Die Aktie hat sich viermal stärker entwickelt als der Dax. Erstmals in seiner 100-jährigen Geschichte hat der Konzern im Vorjahr mehr als zwei Millionen Autos verkauft, erstmals hat BMW mehr als 80 Milliarden Euro eingenommen (und damit den traditionell überlegenen Lokalrivalen Siemens überflügelt). 117.000 Menschen gibt BMW heute Lohn und Brot.
Erfolg macht sexy
So geht Employer Branding: Monat für Monat gehen 20.000 neue Bewerbungen im Hauptquartier ein.
Immer mehr Mittelständler haben dies für sich erkannt und schließen sich unserer „Manufaktur für Führungskultur im Mittelstand e.V.“ an. Leistung und Arbeitszufriedenheit sind kein Widerspruch, sie bedingen einander.