Der PDCA-Zyklus – auch Demingkreis genannt – beschreibt seit rund 75 Jahren einen iterativen vierphasigen Prozess im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). KVP ist die Grundlage aller Management-Systeme. PDCA steht hierbei für das Plan – Do – Check – Act, was im Deutschen mit ‚Planen – Umsetzen – Überprüfen – Handeln‘ übersetzt wird.
Dem PDCA-Zyklus fehlen allerdings zwei entscheidende Komponenten, die „ausgerechnet“ in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf Basis der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) enthalten sind.
PDCA-Zyklus und Rubikonmodell der Handlungsphasen
Mit dem PDCA-Zyklus wird im Unternehmen eine stetige Verbesserung der Prozesse und Abläufe verfolgt mit dem Ziel, die Effizienz, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit des Unternehmens zu verbessern. KVP und PDCA-Zyklus sind grundlegende Bestandteile der ISO-Normenfamilien.
Was in der Anwendung der ISO-Normen oft zu kurz kommt, ist die Forderung, die Simon Sinek in den berühmten TEDx Talks vor genau 14 Jahren am 29.09.2009 formuliert hat: „Start with WHY!“ Es war damals keineswegs neu, aber keiner hatte es bisher so einfach formuliert.
Was er meinte, hatten Heckhausen und Gollwitzer mit dem motivations-psychologischen Rubikonmodell der vier Handlungsphasen schon längst formuliert.
Das „Start with WHY“ entspricht im Rubikonmodell weitgehend der Abwägephase (Phase 1: Prädezisionale Phase). Schon der wenig sexy klingende Begriff dieser Phase erklärt zu einem gewissen Teil, dass das Rubikonmodell im Führungs- und Organisationskontext weitgehend unbekannt ist.
In aller Kürze: In der Abwägephase wählt eine Person aus der mehr oder weniger großen Zahl ihrer Wünsche und Vorstellungen diejenige aus, die sie letztlich in Betracht zieht und auch verfolgen möchte. Da der Mensch viele Wünsche und Vorstellungen haben kann, seine zeitlichen und sonstigen Ressourcen dagegen stets begrenzt sind, ist es meist nötig, sich zu fokussieren und sich auf eine bestimmte Zielintention festzulegen. Erst danach werden die drei anderen Phasen, die in groben Zügen dem PDCA-Zyklus entsprechen, wirksam.
Dies ist insofern nicht trivial, weil ein starkes WHY, für das man sich am Ende der Abwägephase entscheidet, maßgeblich für die Stärke der Zielbindung und die Umsetzungskraft ist: Wie begeistere ich mich für etwas? Wie kann ich Ablenkungen vermeiden? etc. sind nur zwei der Kernfragen in diesem Zusammenhang.
Auf der Ebene der Organisation werden wesentliche Elemente des WHY und der Abwägephase im Rubikonmodell mit dem unternehmerischen Purpose, der Mission und den Unternehmenspolicies abgedeckt. Ein Unternehmen, dass sich zum Beispiel Top-Qualität auf die Fahnen geschrieben (Mission) und dies zutiefst verinnerlicht hat, für dieses Unternehmen ist die ISO 9000 ein Selbstläufer. Die Anregungen der ISO-Norm werden erfüllt – nicht, weil morgen der TÜV zur Re-Zertifizierung vor der Tür steht, sondern weil Qualität die „Selbstverständlichkeit“ ist, die sich aus dem WHY, dem Purpose und den sich daraus abgeleiteten Unternehmenszielen ergibt.
Sustainability Due Diligence-Prozess
Und was hat das nun mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auf Basis der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zu tun?
Nun, eine ganz Menge. Der Sustainability Due Diligence-Prozess der ESRS verlangt genau diesen um das WHY erweiterten PDCA-Zyklus. Es ist der Prozess der gründlichen Prüfung und Bewertung der Umweltauswirkungen, sozialen Auswirkungen und Governance-Aspekte (ESG) eines Unternehmens oder einer Organisation. Diese Art der Due Diligence wird immer wichtiger, da Unternehmen und Investoren zunehmend darauf achten, wie nachhaltig und verantwortungs-bewusst Unternehmen handeln.
Der Sustainability Due Diligence-Prozess wurde bereits 2018 als „OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln“, Übersetzung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, publiziert und fand Eingang in die ESRS 1 und 2.
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■ Michael Kohlhaas
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