Der Kontext eines Unternehmens, also das sog. Ecosystem ist ganz zentral. Das Ecosystem bildet die Grundlage für die Strategieentwicklung und ist zugleich die Voraussetzung für deren Realisierung. In diesem Sinne ermöglicht es, ein Verständnis für die Komplexität der Umwelt zu gewinnen, Klarheit über die Landschaft der Interessengruppen (wird hier synonym mit dem Begriff der Stakeholder verwendet) zu schaffen und erfolgskritische Einflussfaktoren zu identifizieren sowie nutzenstiftende Optionen für Kooperationen zu erkennen.

Unter einer Stakeholderanalyse versteht man allgemein die systematische Identifizierung und Bewertung der Interessengruppen, die von einer bestimmten Aktivität, einem Projekt oder einer Organisation betroffen sind. Stakeholder in dem hier verstandenen Sinne sind demnach Personen oder Gruppen, die von den Aktivitäten eines Unternehmens – positiv oder negativ – betroffen sind bzw. betroffen sein könnten. Darüber hinaus werden auch solche Personen oder Personengruppe zu den Interessengruppen gezählt, die ein berechtigtes Interesse an den Aktivitäten des Unternehmens haben. Hierzu zählen beispielsweise Kreditinstitute, Banken, Versicherer, die Behörden u.v.a.m. Die o.a. Abbildung des Ecosystems nach dem EFQM Modell 2020 stellt dies schematisch dar.

Die Stakeholderanalyse dient dazu, die unterschiedlichen Interessen, Bedürfnisse, Erwartungen und Einflüsse der relevanten Stakeholder zu verstehen und zu bewerten. Dieser Prozess ermöglicht es, wichtige Stakeholder zu identifizieren, ihre Rollen und Beziehungen zu bestimmen und ihre Prioritäten zu berücksichtigen. Die Stakeholderanalyse bildet gleichsam die Grundlage, um mit angemessenen Mitteln und auf geeigneten Kanäle in einen Dialog einzutreten. Im Hinblick auf die relevanten  Themenbereiche gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist dieser Dialog zentral für den Nachhaltigkeits-Due-Diligence Prozess sowie das Materiality Assessment.

Die Stakeholderanalyse umfasst in der Regel die folgenden Schritte:

• Identifikation der Stakeholder: Hierbei werden alle Personen oder Gruppen ermittelt, die direkt oder indirekt von der Aktivität oder dem Projekt betroffen sind oder Einfluss darauf haben könnten.

• Bewertung der Interessen und Einflüsse: Jeder Stakeholder wird hinsichtlich seiner Interessen, Bedürfnisse, Erwartungen und seines potenziellen Einflusses auf die Aktivität bewertet. Dies kann durch Interviews, Umfragen oder andere Methoden erfolgen.

• Priorisierung der Stakeholder: Die Stakeholder werden nach ihrer Bedeutung und ihrem Einfluss auf das Unternehmen priorisiert. Dies hilft, Ressourcen effektiv zu nutzen und sich auf die wichtigsten Stakeholder zu konzentrieren.

• Entwickeln von Stakeholder-Management-Strategien: Auf Basis der Analyseergebnisse werden geeignete Strategien entwickelt, um die Beziehungen zu den Stakeholdern zu managen und ihre Interessen angemessen zu berücksichtigen. Dies kann die Kommunikation, Kooperation oder Konsultation mit den Stakeholdern umfassen (Stakeholderdialog).

Eine Stakeholderanalyse ist besonders wichtig für den Erfolg von Projekten oder Organisationen, da sie dazu beiträgt, potenzielle Konflikte zu identifizieren, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit relevanten Interessengruppen zu verbessern und letztendlich die Ziele und Ergebnisse der Aktivität besser zu verstehen und zu berücksichtigen.

In den nächsten Newslettern werde ich auf die weiteren Schritte des Nachhaltigkeits-Due-Diligence Prozesses eingehen.

Die 100 PersEnt GmbH &Co. KG unterstützt insbesondere mittelständische Unternehmen, für die die Nachhaltigkeitsberichterstattung neu ist, bei diesem Prozess. Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir daran, die Transformation zur Nachhaltigkeit erfolgreich zu gestalten. Unser Fünf-Phasen-Ansatz unterstützt sie dabei, auch die Transformation Ihres Unternehmens vorzubereiten und dabei gleichzeitig die CSRD-Anforderungen sicher in die bestehenden Geschäftsprozesse, insbesondere in die Strategiearbeit zu integrieren.

■ Michael Kohlhaas

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Die 100PersEnt GmbH hat sich auf das Thema Führung im Mittelstand fokussiert. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Strategieentwicklung und die Strategieumsetzung im Mittelstand unter den Nachhaltigkeitsaspekten – von der punktuellen Beratung bis hin zum Leadership Process Owner (LPO). Die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die Strategiearbeit unter Berücksichtigung der Erfordernisse der Nachhaltigkeitsberichterstattung runden das Spektrum ab.

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