Der Strategieprozess fokussiert in erster Linie auf die Interessengruppen „Kunde“ und „Kapitalgeber“. Die Kundensegmentierung sowie Berichts- und Offenlegungspflichten (Bilanz, G&V und Anhang) u.a. gemäß den Regelungen des HGB seit Jahrzehnten geübte Praxis.
Andere Interessengruppen wurden bisher im Vergleich zu den beiden eingangs genannten stiefmütterlich behandelt. Durch die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung wird sich das nun radikal ändern. Eine gute Gelegenheit, die Systematisierung des Strategieprozesses um diese Interessengruppen zu erweitern, ohne der Gefahr der Bürokratisierung zu erliegen.
Die Bestimmung der Wesentlichkeit ist ein wichtiges Element in der Systematisierung. Hier sind fünf Schritte und Faktoren beschrieben, die bei der Bestimmung der Wesentlichkeit berücksichtigt werden sollten:
- Stakeholder-Analyse
- Materialitätsanalyse
- Relevanzbewertung
- Priorisierung
- Konsultation und Validierung (Stakeholderdialog)
Die Bestimmung der Wesentlichkeit in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte erfolgt durch einen Prozess der Analyse und Bewertung. Hier sind fünf Schritte und Faktoren beschrieben, die bei der Bestimmung der Wesentlichkeit berücksichtigt werden sollten:
- Stakeholder-Analyse: Identifizieren Sie die relevanten Stakeholder-Gruppen, die von den Aktivitäten und Entscheidungen der Organisation betroffen sind oder diese beeinflussen. Berücksichtigen Sie Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Lieferanten, lokale Gemeinschaften, NGOs und andere Interessengruppen. Erfassen Sie deren Erwartungen und Anliegen in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte.
- Materialitätsanalyse: Führen Sie eine umfassende Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte durch, die für die Organisation und ihre Stakeholder von Bedeutung sind. Dies kann qualitative und quantitative Analysemethoden umfassen, wie beispielsweise Umfragen, Interviews, Datenanalyse, Benchmarking und Risikobewertung. Dabei sollten sowohl interne Informationen (z.B. Geschäftsstrategie, Risikomanagement) als auch externe Informationen (z.B. Industriestandards, Berichterstattungsrichtlinien, globale Herausforderungen) einbezogen werden.
- Relevanzbewertung: Bewerten Sie die Bedeutung der identifizierten Nachhaltigkeitsaspekte anhand verschiedener Kriterien. Hierzu können die finanzielle Auswirkung auf das Unternehmen, die Relevanz für die Stakeholder, die Dringlichkeit des Themas, die regulatorischen Anforderungen, die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft sowie die langfristige Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit berücksichtigt werden.
- Priorisierung: Priorisieren Sie die identifizierten Nachhaltigkeitsaspekte in Bezug auf ihre Wesentlichkeit. Konzentrieren Sie sich auf die Aspekte, die einen erheblichen Einfluss auf die finanzielle Leistung, die Reputation des Unternehmens oder die Erwartungen der Stakeholder haben. Betrachten Sie sowohl die Chancen als auch die Risiken, die mit den Themen verbunden sind.
- Konsultation und Validierung (Stakeholderdialog): Stellen Sie sicher, dass die Identifizierung und Priorisierung der wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte auf einer breiten Grundlage erfolgt und verschiedene Perspektiven einbezieht. Konsultieren Sie interne und externe Stakeholder, um deren Meinungen und Rückmeldungen einzuholen und sicherzustellen, dass die Ergebnisse konsistent und akzeptabel sind.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Bestimmung der Wesentlichkeit ein iterativer Prozess ist, der regelmäßig überprüft und aktualisiert werden sollte, um Veränderungen in der Organisation, der Umwelt und den Erwartungen der Stakeholder widerzuspiegeln. Die Transparenz und Kommunikation der Ergebnisse sind ebenfalls wesentliche Aspekte, um das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens bei den Stakeholdern aufzubauen.
In den nächsten Newslettern werde ich auf die einzelnen Prozessschritte näher eingehen.
Die 100 PersEnt GmbH &Co. KG unterstützt insbesondere mittelständische Unternehmen, für die die Nachhaltigkeitsberichterstattung neu ist, bei diesem Prozess. Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir daran, die Transformation zur Nachhaltigkeit erfolgreich zu gestalten. Unser Fünf-Phasen-Ansatz unterstützt sie dabei, auch die Transformation Ihres Unternehmens vorzubereiten und dabei gleichzeitig die CSRD-Anforderungen sicher in die bestehenden Geschäftsprozesse, insbesondere in die Strategiearbeit zu integrieren.
■ Michael Kohlhaas
Sie planen die Verbesserung ihres Managementsystems und Ihrer Managementstrukturen? Sie wollen Ihre Führungskräfte dahingehend entwickeln, dass Sie neben der Effizienz im Tagesgeschäft offen für Veränderungen sind und mit Unsicherheit umgehen können? Dann rufen Sie uns an: 07478/ 2690 775. Wir beraten Sie gerne.
Die 100PersEnt GmbH hat sich auf das Thema Führung im Mittelstand fokussiert. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Strategieentwicklung und die Strategieumsetzung im Mittelstand unter den Nachhaltigkeitsaspekten – von der punktuellen Beratung bis hin zum Leadership Process Owner (LPO). Die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die Strategiearbeit unter Berücksichtigung der Erfordernisse der Nachhaltigkeitsberichterstattung runden das Spektrum ab.
Darüber hinaus bieten wir auch Werkzeuge im Umfeld der Führungskräfteentwicklung an: vom Online-Angebot zur Eignungsdiagnostik von Führungskräften (BIP), über die Analyse der Führungsqualität mittels Sustainable Leadership Barometer bis hin zum Coaching, gerne auch als Online-Coaching.
Wenn Sie ein unverbindliches Kennenlerngespräch vereinbaren möchten, stehe ich Ihnen gerne unter m.kohlhaas@100persent.de oder telefonisch unter 07478/ 2690 775 zur Verfügung.
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